Aktives Zuhören: Fremdbild und Selbstbild abgleichen und verbessern

In diesem Post sprechen wir weiter über gutes Zuhören. Der Abgleich des Selbst- und Fremdbildes bietet Team und Teamlead Chancen und – wenn diese genutzt werden – enorme Vorteile. Für uns alle ist es sehr wichtig zu wissen, wie unsere Gesprächspartner uns wahrnehmen.

Zur Erinnerung an die Ausführungen im vorigen Post: Ein erfolgreicher Teamlead hatte sich und sein Team „aus technischen Gründen“ während einer Besprechung auf Video aufgenommen und die laufende Aufnahme schnell vergessen. Das anschließende Betrachten der Videoaufnahme hatte ihn überrascht und zu Verhaltensänderungen angeregt. Er wollte lernen, besser zuzuhören!

Selbst- und Fremdbild vergleichen

„Wie gesagt, ich sah mich auf dem Video an und war überrascht, dass das Bild, das ich mir von mir gemacht hatte, mit dem, was ich sah, nicht übereinstimmte. Ich hatte die Chance, mich selbst als eine andere Person zu beobachten, also ein eigenes Fremdbild von mir meinem Selbstbild entgegenzusetzen. Dieses Setting einer Beobachtung machte es unmöglich, einen – ggf. voreingenommenen – Dritten für die beobachtete Abweichung ‚verantwortlich‘ zu machen und diese dann als ‚falsch‘ abzutun. Durch das Video hatte ich mich selbst ganz nett auf Trab gebracht und der so gewonnene Schwung brachte mich tatsächlich weiter. Ich arbeitete daran, das Selbstbild und das Fremdbild mehr in Übereinstimmung zu bringen.“ „Wie hast du das gemacht?“

Beobachtungen nutzen – Änderungen wirksam umsetzen

„Zunächst schaute ich genau hin. Was gefiel mir nicht an mir? Wollte ich mich selbst so als Gesprächspartner sehen? Das war nicht immer einfach, zu sich selbst auf Distanz zu gehen und sich als Fremden zu beobachten. Schließlich möchte ich ja vor mir selbst gut dastehen und bin da sicher mir selbst gegenüber positiv voreingenommen.“ Er lacht und schüttelt gedankenversunken den Kopf. „Ich schrieb Punkte auf, die mich an meinem Zuhören störten. Ich ging damit zu Teamkolleginnen und -kollegen und fragte sie nach ihrer Meinung. Glücklicherweise bekam ich ehrliche Antworten – ein gutes Team halt!“ ich dachte beim Zuhören: Was für ein Glück für das Team, so einen Teamlead zu haben.

Verbesserungen beginnen mit dem Wunsch, etwas zu verändern

„Aus der Liste wählte ich zunächst einen Punkt aus, ein erstes Verhalten, das ich ändern wollte. Es ging um das parallele Arbeiten, sogenanntes Multitasking. Ich war fest der Auffassung, dass ich das im Gespräch nicht tun würde. Das Video zeigte, wie ich während einer Unterhaltung auf das Mobiltelefon und auf den Laptop sah. Als ich das sah, dachte ich über die Situation: Gruselig. Das wollte ich als erstes von den notierten Beobachtungen angehen.“

Schreiben Sie uns, wir sind gespannt!

Welches Selbstbild haben Sie von sich? Hatten Sie auch die Möglichkeit, dies mit einem Fremdbild abzugleichen?

Team und Teamlead kommunizieren nicht. Teamlead ist abgelenkt und schaut in sein Mobiltelefon.

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